Ich wunder mich manchmal über die vielen Stimmen im Kopf und überlege mir, wie es wäre, wenn die Psyche im reinen wäre. Wenn die vielen Meinungen im Kopf nur eine Meinung hätten. Gibt es das? Geht das? Es sind sicher oft die Ängste, die diese Stimmen zu Wort kommen lassen. Ich könnte schon viel weiter sein, wenn meine Ängste nicht so laut wären.
Hier geht es mir um die Gedanken, die eigentlich garnicht gewollt sind. Die Psyche spielt uns ständig einen Streich. Die Stimmen planen immer Dinge, die nicht geplant sind. Man kann lernen, den Zoo beisammen zu halten. Da bin ich mir sicher. Bei allem wird das jedoch nicht klappen, denn das einzigste, was nicht beeinflussbar oder lernbar ist, sind die Gefühle. Die sind da, bevor wir darüber nachgedacht haben. Aber das muss jeder für sich, klar machen. Vielleicht denkt ein anderer, anders darüber.
Das Thema, klingt für den einen oder anderen, sicher eigenartig. Ich meine ja auch nicht, mehrere Persönlichkeiten, wie Schizophrenie oder so. Ich meine eher die verschiedenen Stimmen im Kopf. Jeder kennt die Rollen mit Sicherheit. Den Teufel im Kopf, der immer das letzte Wort haben muss. Der unvernünftige Teil, der sagt, mach das doch jetzt. Erlebe doch mal was, egal wie es wird. Erlebnisse kann dir keiner mehr nehmen. Sehr abenteuerlich. Dann der Engel, die gute Seite in einem. Die Vernunft. Lass das lieber. Sei vernünftig. Fast schon Angst behaftet. Dazu kommt noch der Psychisch kranke Teil, der bei mir leider momentan ne riesen Klappe hat. Oft hält der Teil einen ganz schön zurück und überschattet alles andere. Zum anderen das Suchtzentrum, die penetrante Stimme aus dem Dopamin Viertel.
Das Belohnungszentrum, die SUCHT, sagt Hallo. Ein ziemlich harter Brocken, der viele zu steuern scheint, in welcher Art auch immer. Bei mir das Essen. Sehr aufdringlich der Teil, der mich schon seit meiner Kindheit begleitet. Die Esssucht ist mein ständiger Begleiter. So verinnerlicht, steuert der Teil mich immer noch. Nur diesmal von der anderen Seite. Sollte ich das jetzt wirklich essen? Kann ich mir das leisten? Ich möchte nie wieder so kräftig sein. Wieder zunehmen, der berühmte Jojo Effekt, hat immer was von versagen. Ich kann aber garnicht mehr so Recht zunehmen. Das muss mir doch Mal klar sein. Gedanken über Gedanken. Du merkst schon, meine Sehnsucht nach klarem Denken ist groß.
Die Depression und die Ängste sind sehr dominant. Sie wollen dir immer erzählen, was du besser nicht machen sollst. Sie werfen dir besonders große Steine in den Weg. Das musst du dir aber nicht gefallen lassen. Das sind die Stimmen, die du nicht freiwillig zu Wort kommen lässt. Aber sie sind da, bei mir. Ich Kämpfe, sie los zu werden. Jeder hat sicher irgend eine Angst. Bei dem einen größer, bei dem anderen kleiner. Angst ist ja zu einem bestimmten Teil auch natürlich. Ich habe schon darüber geschrieben.
Ich habe immer so das Gefühl, das da in meinem Kopf ein Chor singt, der gar kein Chor ist. Schiefe Töne, unkoordinierte Choreographie. Stolpern. So viele Stimmen, die man nicht steuern kann. Das wünscht man sich doch nicht. Es gibt einen Weg. Andere Gedankenmuster kann man erlernen. An sich arbeiten. Persönlichkeitsentwicklung. Sehr harte Arbeit. Nichts, was von jetzt auf gleich funktioniert. That’s It!
Hier ein weiterer Text, über diese Stimmen im Kopf:
